Marionettenkunst

Reich ist, wer träumen kann

Der arme Poet Marionettencollage

Es ist ein regnerischer Sommertag und wieder tropft es rhythmisch durch das Dach. Wie du siehst, ist Kasperle zu Hause geblieben und feilt wieder an ein paar Buchstaben für sein Gedicht, das schon seit Jahren kein Ende finden will. Wer es im Leben zu etwas bringen will, der sollte sich nicht allein aufs Träumen verlassen. Doch wehe dem, der gar nicht träumen kann. Er mag einen dicken Geldbeutel haben, doch sein Herz ist arm. Traurig, dass er es am Ende vielleicht gar nicht spürt.

Manchmal, an einem Tag wie diesen, kann man ein wenig loslassen und sich seine eigene kleine heile Welt erträumen. Und nur du selbst weißt, woraus sich dieser kurze Augenblick zusammensetzt. Lass uns nun einmal in das Innere vom Kaperle schauen und zusehen, woran er gerade denkt…

Man könnte meinen, der kleine Poet könne sich nicht einmal einen Teppich leisten. Doch das denkst vielleicht du! In Wirklichkeit siehst du in dieser Szene den wertvollen, hunderte Jahre alten Holzboden des großen Rittersaals in der Nürnberger Kaiserburg! Das glaubst du nicht? Dann sieh nur:

Kaiersburg Nbg Collage k

Die Wände von Kasperles Zimmer findet man in Wirklichkeit in den zugänglichen Gewölben der Würzburger Festung und die Decke sowie das Fenster wurden aus einfachen Unterkünften vom Urlaub am Plattensee in Ungarn entnommen und zu diesem Zimmer zusammengefügt.

Der kleine Poet hat es sich auf einer kleinen Schmuckschatulle gemütlich gemacht und sich in ein Sticktischdeckchen eingekuschelt. Auch der Ofen ist eine Schatulle und als Ofenrohr dient eine kleine Taschenlampe, an die schließlich noch ein Zylinder gehängt ist, der sonst als Verzierung für Flaschen dient.

Das dicke Buch mit den Blumen stammt aus dem Jahre 1965. Meine Oma Rosa (Oma „Hut“) hatte es sich wohl viel später eingebunden und darin kleine Aufzeichnungen gemacht. Vielleicht wird Kasperle eines Tages dazu kommen, die kleinen Buchstaben darin zu lesen und etwas Rührendes darin entdecken.

Natürlich wirst du auch andere kleine Gegenstände finden, die alle zusammen ein wenig ein Bild ergeben, das Kasperle das Gefühl gibt, er habe es schon einmal irgendwo gesehen.

Und vielleicht hast du ja auch schon dieses Gefühl gehabt, die Szene zu kennen? Tatsächlich hat es vor langer Zeit ein berühmter Maler so ähnlich auf Leinwand gezaubert. Oder stand Kasperle vielleicht Modell dafür?

Ach und sieh nur, dass die Jacke links an der Wand fehlt, die man auf dem Originalgemälde bewundern kann. Doch das macht nichts.

Es ist schließlich Sommer in Kasperles Träumen…

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